Bereits vor über einem Jahr bin ich auf das Konzept Coworking aufmerksam geworden. Im Rahmen eines großen Neubauprojektes in Berlin war ich auf der Suche nach interessanten Bürokonzepten, welche ich mit dem Projektteam besichtigen wollte. So bin ich auf das Betahaus in Berlin Kreuzberg gestossen und habe mit dem Geschäftsführer Christoph Fahle einen Termin zur Besichtigung ausgemacht. Dort arbeiten mittlerweile auf über 2.300 m² rund 150 Selbstständige aus der kreativen Klasse: Architekten, Fotografen, Journalisten, Web-Designer, Grafiker etc.
Nach dem Motto, das Beste aus Wiener Kaffeehaus, Bibliothek, Wlan-Café, Home Office, Campus ist dieser Coworking Space eingerichtet worden. Meiner erste Assotiation war das typisch Berliner Wohnzimmer, mit sehr differenziertem Mobiliar, im 70er Style, teilweise provisorisch angehaucht. Ich war skeptisch, dass sich diese Form der Büros in München oder Frankfurt gegen die klassischen Business-Center etablieren könnte. Bei meiner weitergehenden Recherche wurde ich eines Besseren belehrt. Mittlerweile gibt es in allen Groß- und mittelgroßen Städten Coworking Spaces.
Der Vorteil dieser Arbeitsform liegt klar auf der Hand: Der Anbieter von Coworking Space stellt die Arbeitsplätze und die Infrastruktur (Netzwerk, Drucker, Telefon, Meetingräume etc.) auf Tages-, Wochen- oder Monatsbasis zur Verfügung. Für den Nutzer ergeben sich dadurch sehr günstige Tarife, die laut einer weltweiten Studie von Deskwanted.com nur etwa die Hälfte im Vergleich zu einem herkömmlichen Büroarbeitsplatz ausmachen. Für Freiberufler und Start-ups sicher der Hauptgrund, diese Form der Unterbringung zu wählen. Darüber hinaus ist mit der Arbeit im open-space auch die Hoffnung auf eine konstruktive Zusammenarbeit untereinander und dem Teilhaben an einer Community begründet – eine zweite Studie von Deskwanted.com belegt, dass von 661 Personen in 24 Ländern die meisten der Befragten seit ihrem Wechsel in einen Coworking Space motivierter (85%) arbeiten und sich besser mit anderen Personen austauschen (88%) können. Knapp die Hälfte arbeitet auch häufiger zusammen in Teams (57%). Zu den Zwischenergebnissen der Studie geht es hier.
In Coworking Spaces findet die Vermischung von sozialem Leben und Arbeit ohne formalistische Zwänge statt, daher kommen diese Plätze nie ohne ein Café und Lounge Mobiliar aus. Zudem werden Treffen organisiert, sog. Jellies, welche die ursprünglichste Form des Coworking darstellen. Diese Treffen dienen der Stärkung der Community, senken die Hürden der Zusammenarbeit und machen neue Mitstreiter auf die Community aufmerksam. “Bei Jellies finden Leute aller Bereiche zusammen, Journalisten, Blogger oder Tennislehrer, die an diesem Tag einfach ihre Buchhaltung machen wollen. Das spiegelt auch den Anspruch von Coworking wieder: Jeder kann teilnehmen; keiner wird ausgeschlossen. Die Diversifikation aus so vielen Bereichen wie möglich schafft eine inspirierende und kreative Atmosphäre für jeden und es entstehen Synergien, die auf ‚normalem’ Wege nicht entstehen würden. Coworking ist darauf angewiesen, viele Menschen aus verschiedenen Sparten für gemeinsames Arbeiten zu begeistern. Außerdem spiegelt diese Form des Arbeitens viel der eigenen Einstellung zu Arbeit und Leben der jeweiligen “Coworker” wider.” zitiert aus der Wiener Online zum Thema “Trendmodell “Coworking”: Arbeit sucht (Frei-)Raum!”
Wenn Du Interesse an Coworking Spaces hast und prüfen möchtest, ob auch in Deiner Stadt ein Space vorhanden ist – auf der Plattform Deskwanted.com werden weltweit Arbeitsplätze in Coworking Spaces vermittelt. Diese gibt auch zuverlässig Ergebnisse in Deutschland aus.