Interview bei Publicis: Erfahrungen ein Jahr nach Umzug

Gebäudeansicht Publicis

Quelle: Gebäudeansicht La Cour von Publicis in Düsseldorf, eigene Aufnahme

 

Hr. Wagner: Herr Pieper, Sie haben als einer der Projektverantwortlichen den Umzug aus Ihren alten Standorten in ein neues Haus geleitet. Welche Beweggründe haben Sie zu dem Standortwechsel Ende 2012 bewogen und wie waren die Rahmenbedingungen?

Hr. Pieper: Zum Hintergrund: Wir waren auf mehrere Standorte in Düsseldorf verteilt und hatten damit natürlich keine optimale Kommunikationsstruktur. Zudem war das alte Zentralgebäude nicht mehr auf dem Stand der Technik und hätte nur mit unverhältnismäßig hohen Kosten aufgerüstet werden können. Idealerweise entstanden sehr dicht an den bisherigen Standorten große Freiflächen, die bebaut wurden. Wir haben mit Projektentwickler Hochtief zusammen einen Gebäudeentwurf umgesetzt, so dass wir unsere etwa 650 Mitarbeiter an einem Standort zusammenziehen konnten.

Interviewpartner Thomas Pieper

Quelle: Interviewpartner Thomas Pieper war einer der Projektleiter, eigene Aufnahme

 

Hr. Wagner: Ein Hauptaspekt für das neue Gebäude war also die Konsolidierung. Was waren darüber hinaus die Kriterien, die Ihnen wichtig waren?

Hr. Pieper: Glücklicherweise hatten wir bei der Innenraumgestaltung recht große Freiräume. Wir konnten von Einzelbüros bis zum Großraumbüro individuell planen, so wie es eben auch für die verschiedenen Agenturen, die wir ja sind, notwendig ist. Die Wege innerhalb der Etagen und der Räumlichkeiten sind heute im Neubau relativ kurz. Es ist ein sehr lichtdurchflutetes, freundlich gestaltetes Gebäude mit moderner Klima- und Kühltechnik und modernster Informationstechnologie. Das waren alles sehr entscheidende Kriterien für uns, denn das war genau das, was in dem alten Gebäude nicht gegeben war.

LoungebereichQuelle: Loungebereich, Publicis

 

Hr. Wagner: Wie sind Sie schließlich vorgegangen, um etwa zweieinhalb Jahre später den Einzug in das neue Gebäude zu bewältigen?

Hr. Pieper: Für das Management bedeutet ein so wichtiges und umfangreiches Vorhaben wie ein Neubauprojekt neben dem Tagesgeschäft eine  enorme Zusatzbelastung. Außerdem sind wir auch gar keine Fachleute von solchen Projekten, denn das macht man gewöhnlich vielleicht ein- maximal zweimal im Leben. Das wesentlich Entscheidende ist, dass man sich von Anfang an erfahrene Berater zur Begleitung ins Haus holt. Denn die sehen genau die Punkte, die wir viel zu spät erkannt haben, zumal jede Änderung später mit enormen Kosten verbunden ist. Zudem ist es wichtig, die Fachabteilungen einzubinden, weil die wiederum viele Anforderungen im Detail mit einfließen lassen. Das fängt beim Empfang an, geht über die Poststelle bis zur IT, und eben auch das Rechnungswesen oder sonstige Abteilungen: wie sie sitzen wollen, was die idealen Strukturen für ihre Bereiche sind. Dadurch fühlen sich auch alle Abteilungen in Entscheidungsprozesse eingebunden und mitgenommen.

Hr. Wagner: Sie sind mittlerweile etwas über ein Jahr in dieser neuen Immobilie. Wie würden Sie die neue Arbeitswelt beschreiben im Vergleich zu der alten Situation?

Hr. Pieper: Überaus positiv, alle fühlen sich in dem Gebäude sehr wohl und das Wir-Gefühl ist noch stärker geworden. Es ist für uns wirklich ein hervorragender Schritt gewesen. Zudem ist ein weiterer wichtiger Aspekt die Außenwirkung, die solch ein neues Gebäude zum Beispiel auf Kunden hat.

Mittelzone im Kombibüro
Quelle: Mittelzone im Kombibüro, Publicis

 

Hr. Wagner: Können Sie uns da ein Beispiel geben, gerade für die externe Wirkung auf Kunden?

Hr. Pieper: Also ein Kunde, der heute hier ankommt, hat schon mal einen Aha-Effekt. Das sieht nicht nach einer „kleinen Agentur“ aus, sondern nach einem erfolgreichen Netzwerk. Von daher wird natürlich auch über das Gebäude ein gewisses fachliches Knowhow nach außen hin gezeigt. Der Kunde kommt gerne, er fühlt sich genauso wohl wie die Mitarbeiter, was auch ganz wichtig ist. Das gleiche gilt auch für Bewerber, neue Mitarbeiter. Also es ist wirklich sehr, sehr umfassend. Die Wirkung, die so ein neues Gebäude hat, kann man wirklich nur positiv beurteilen.

Hr. Wagner: Sie haben auch die Bewerber angesprochen. Für viele Unternehmen sind junge, gute Kräfte und Talente ja ein äußerst wichtiger Aspekt. Würden Sie die These unterstreichen, dass eine gute, moderne und zeitgenössische Arbeitswelt im Rekrutierungsverfahren hilfreich ist?

Hr. Pieper: Das kann ich mit einem klaren Ja unterstreichen. Das ist mit Sicherheit auch ein wichtiges Entscheidungskriterium. Wenn ein Kandidat zwischen zwei Unternehmen wählen kann, die ähnliche Konditionen anbieten, werden mit Sicherheit der Standort, das Gebäude und die Arbeitsumgebung den Ausschlag geben.

Gruppenarbeitsplätze
Quelle: Gruppenarbeitsplatz, Publicis

 

Hr. Wagner: Klasse. Wenn Sie zurückblicken auf die Planungsphase: Gibt es heute, ein Jahr nach dem Umzug, etwas, dass Sie anders machen würden?

Hr. Pieper: Also, zusammenfassend muss ich sagen: Wir haben relativ viel richtig gemacht, teilweise auch unbewusst. Unsere Berater haben uns, glaube ich, auch vor den wesentlichen Fehlern bewahrt. Allerdings würde ich beim nächsten Mal noch früher Berater hinzuziehen. Wir haben am Anfang etwas Zeit verloren und damit eben auch Einfluss auf die Planungsphase verloren. Durch späte Änderungen ist uns ein Betrag in Rechnung gestellt worden, für den wir uns gut einen Berater für ein Jahr hätten leisten können.

Hr. Wagner: Möchten Sie uns abschließend noch etwas Wichtiges mit auf den Weg geben?

Hr. Pieper: Ich kann mich eigentlich nur bei allen Beteiligten noch mal ganz herzlich bedanken. Die Begleitung, die Umsetzung und der Umzug waren ein sehr befriedigender Prozess für alle.

Hr. Wagner: Herr Pieper, vielen Dank für dieses interessante Gespräch.